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Antoni van Leeuwenhoek (1632 – 1723)

Antonius van Leeuwenhoek. Line engraving by A. de Blois afte Wellcome V0003468

Antoni van Leeuwenhoek

Als Sohn eines Korbmachers kam Antoni van Leeuwenhoek 1632 im niederländischen Delft auf die Welt. Als sein Vater früh verstarb bereits war er sechs Jahre alt. Seine Mutter war die Tochter eines Bierbrauers und legte großen Wert auf gute Bildung. Sie ermöglichte ihrem Sohn den Besuch eines Gymnasiums nahe der Stadt Leiden. Zusätzlich lernte van Leeuwenhoek von seinem Onkel die Grundlagen der Mathematik und Philosophie.

Auch 1648 folgte er den Wünschen seiner Mutter und ging nach Amsterdam um dort Buchhalter zu werden. Vor Ort entschied er sich jedoch um und arbeitete die folgenden sechs Jahre für einen schottischen Tuchhändler. 1654 kehrte er in seine Heimatstadt Delft zurück und kaufte sich ein Haus. Dort gründete er sein eigenes Geschäft als Tuchhändler und wurde zum Kammerherrn des städtischen Gerichtshofs. Ab 1669 war er zusätzlich als zugelassener Landvermesser aktiv. Aufgrund seiner klugen und zuverlässigen Charakter-Eigenschaften wurde er 1679 zum Eichmeister für alkoholische Getränke.

Mikroskopie als Zeitvertreib

Neben diesen zahlreichen Aufgaben schaffte van Leeuwenhoek es dennoch, einem Hobby nachzugehen, der Mikroskopie. Nach dem Erlernen des Schleifens von Linsen, konstruierte er seine eigenen Mikroskope. Das Lichtmikroskop war zu dieser Zeit bereits bekannt, die eingesetzten Linsen waren jedoch von schlechter Qualität und führten so zu fehlerhaften und verschwommenen Bildern. Die verwendeten Linsen waren zur damaligen Zeit nur schlecht und unzureichend geschliffen, außerdem enthielten sie zahlreiche Lufteinschlüsse. Dies sorgte besonders im höheren Auflösungsbereich für eine sehr schlechte Bildqualität. Die Mikroskope van Leeuwenhoeks beinhalteten nur eine Linse, dafür war diese perfekt bearbeitet. So erreichte er eine bis zu 270-fache Vergrößerung.

Kleine Linsen, große Entdeckungen

Van Leeuwenhoek Mikroskop

© Quelle Deutsche Museum

Van Leeuwenhoek nutzte seine Weiterentwicklung des Mikroskops, mit den kleinen bikonvexen Linsen, zu intensiven Forschungs-Zwecken. Dabei konzentrierte er sich zunächst auf die Arbeiten des Anatomen Marcello Malpighi. Durch die vielfache Vergrößerung konnte van Leeuwenhoek eine Vielzahl der Annahmen von Malpighi beweisen. Dazu gehört auch die Entdeckung des Kapillarsystems. Seinen Beobachtungen von Protozoen und Bakterien in Teich- und Regenwasser sowie im menschlichen Speichel wurde von der Royal Society zunächst mit großem Spott begegnet. Nach einer detaillierten Überprüfung wurde er 1680zum Mitglied ernannt, nahm aber an keinem der Treffen teil. Auch im weiteren Verlauf konnte er allgemeine Annahmen, sowie z.B. die der Spontanzeugung, widerlegen. Van Leeuwenhoek untersuchte Samenzellen von Insekten und Menschen, die Querstreifung der Muskulatur und das Netzwerk der Zellen des Herzmuskels.

1683 konnte er Bakterien im Zahnbelag nachweisen. Nachdem sich die Möglichkeiten mit den Mikroskopen Leeuwenhoeks herum gesprochen hatten, erhielt er auch für seine Entdeckungen große Anerkennung aus Fachkreisen. Er empfing bedeutende Persönlichkeiten wie Königin Anne, Zar Peter dem Großen oder Gottfried Wilhelm Leibniz.

Van Leeuwenhoeks Leben und Bedeutung

In seiner gesamten Lebenszeit stellte van Leeuwenhoek mehr als 500 Mikroskope her. Dabei ist zu bedenken, dass der Schliff einer Linse viel Zeit erfordert. Sein Vorgehen bei diesem Prozess hat er nie preisgegeben. Vermutlich wurden die Linsen zuerst geschmolzen und anschließend geschliffen. Van Leeuwenhoek starb im Jahre 1723 im hohen Alter von 90 Jahren in Delft. Durch die Geheimhaltung, er nahm sein Wissen mit ins Grab, und seiner Kunst war es erst 250 Jahre danach wieder möglich, Mikroskope von einer ähnlichen Qualität Leeuwenhoeks herzustellen. Im Bereich der Geschichte über die Mikroskopie kann man mehr lesen.

Hier ein Video zu Antoni van Leeuwenhoek

In dem Video über van Leeuwenhoek ist eine Kurzbiografie zu sehen und zu hören.

Auch Google hat sich mit van Leeuwenhoek beschäftigt

Google ehrte am 24. Oktober 2016 van Leeuwenhoek anlässlich seines 384. Geburtstages. Dazu gab es auf der Google Startseite ein sogenanntes Doodlehttps://www.google.com/doodles/antoni-van-leeuwenhoeks-384th-birthday.

Leeuwenhoek google doodle

Dazu schreibt man: 

Antoni van Leeuwenhoek, 1632 geboren, sah die ganze Welt in einem Tropfen Wasser. Als der erste Mikrobiologe, van Leeuwenhoek, entwarf und erfand er das Einllinsenmikroskope, um die Geheimnisse von Käse bis hin zu komplexen Insektenaugen zu entschlüsseln. In einem Brief an die Royal Society of London bewunderte van Leeuwenhoek das, was er in einer Wasserprobe aus einem nahe gelegenen See gesehen hatte: „kleine Tiere“, die wir jetzt als Bakterien und andere Mikroben kennen.

In seinen Zimmern auf dem Marktplatz in Delft, Niederlande, war van Leeuwenhoek ein Heimwerker. Wie Galileo hat er seine eigenen Linsen geschliffen und poliert. Einige seiner Linsen erreichten eine Vergrößerung von mehr als 200 -fache, so dass er Kapillaren, Muskelfasern und andere Wunder des mikroskopischen Universums untersuchen konnte.

Doodler Gerben Steenks stellte fest: „Ich habe mich entschlossen, es zu einem animierten Doodle zu machen, um die“ vor und nach „Erfahrung zu zeigen, die Antoni van Leeuwenhoek hatte – durch ein Mikroskop zu schauen und eine überraschende neue Welt zu sehen.“ Hier ist es, einen wahren Visionär zu feiern!

Quellenangaben